Alltagsmobilität - Wie bewegen wir uns täglich von A nach B?
Für mich habe ich die Frage so beantwortet, dass ich mich für den Regelfall für Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr entschieden habe. Diese Wahl fiel mir, obwohl ich in einer Großstadt leben, nicht immer leicht. Mein Auto hatte für mich viel mit Prestige und Bequemlichkeit zu tun. Doch es hat sich für mich gelohnt, mich aus dieser Komfortzone herauszubewegen und das Auto immer öfter stehen zu lassen. Es hält mich fitter und es spart viel Geld und Nerven.
Die gute Nachricht ist, schon bei kurzen Strecken lassen sich relativ große Effekte erzielen. So verbrennt jedes Auto mit kaltem Motor auf den ersten drei Kilometern 1 Liter Treibstoff und setzt damit bis zu 3.300 g CO2 frei. Das spare ich mir und kaufen mir statt dessen ein Stück Käse oder Fleisch, die sich mit ähnlichen Emissionen in meiner Klimabilanz niederschlagen.
Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, habe ich mir schrittweise eine klimaverträgliche Infrastruktur aufgebaut. Das ist für mich ein gutes Fahrrad mit Getränkehalter und verlässlichem Schloss, strapazierfähige, regenfeste Satteltaschen und einem Adapter für einen Anhänger für größere, schwerere Einkäufe. Wir hatten zeitweise auch einen Kinderwagen als Anhänger sowie ein "followme" fürs Kind. Viel Spaß beim Ausprobieren, die Angebotspalette ist riesig.
Kinder klimafreundlich mobilisieren – Die „Zu Fuß“ Umfrage
Auch für Kinder ist es wichtig, dass sie lernen, sich sicher im Verkehr zu bewegen. Das erfordert viel Engagement von ihrem Umfeld und jahrelange altersgerechte Übung.
Als mein Kind im Kindergarten war, konnte ich nicht einschätzen, wie wichtig es für Kinder ist, auch kurze Strecken mit dem öffentlichen Nahverkehr zurück zu legen. Und auch die unzähligen kurzen Ausflüge, die die Kindergartengruppe unternommen hat, kann ich rückwirkend sehr viel dankbarer wertschätzen. Sie waren eine wertvolle Vorarbeit, von der wir bis heute profitieren. Für Kinder können Ausflüge, die für uns kaum erwähnenswert sind, gefühlt Weltreisen sein. Weil sie es eben noch nicht wissen, wie es ist, unterwegs zu sein und es ist sinnvoll, dass sie schrittweise lernen, es zu sein.
Und wenn der Schulweg dann später so gestaltet werden kann, dass die Kinder ihn täglich sicher benutzen können, dann wird es Zeit, dass sie sich auch alleine auf den Weg machen.
Um dieses Thema in die Klasse meines Kindes zu bringen, habe ich im Rahmen der Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und in den Kindergarten“ die „Zu Fuß“ Umfrage entwickelt.
Die Idee wurde von Eltern und Lehrer*innen gut angenommen und gleich in der gesamten Schule durchgeführt.
Dann kam Corona und die Diskussion innerhalb der Schule zum erliegen, aber innerhalb der Klasse ist das Thema sehr gut angekommen und hat vielen erfreuliche Freiheitsgrade geschaffen.
Hilfreiche Dateien, wie die Auswertungstabelle als open source Dokument, die Beschreibung der Umfrage, einen Vorschlag für den Erhebungsbogen sowie das Beispiel für eine Auswertung finden Sie jeweils unter den Links.
Lokalkolorit aus Berlin-Wilhelmsruh
Ich lebe an einem Ort der auch 2021 noch stark von der Berliner Mauer gekennzeichnet ist. Ungelogen stehen hier die alten Lampen noch. Ungeachtet der in den letzten Jahrzehnten nach der Maueröffnung stark angestiegenen Bevölkerungszahl hat hier seit 100 Jahren niemand mehr ernsthaft Verkehrsplanung durchgeführt und umgesetzt.
Das Ergebnis ist, die Menschen haben sich ihre Wege über und auf dem ehemaligen Grenzstreifen mit Trampelpfaden selbst geschaffen. Doch anderes als in Schweden sieht die hiesige Bürokratie und die Politik diese Wege nicht als intelligente Vorschläge der täglichen Nutzer*innen, sondern bezeichnet sie als wilde Wege, auf die ersatzlos verzichtet werden kann. Dazu ist sind die Anwohner jedoch nicht bereit und deshalb hat sich das Aktionsbündnis für Wege über den Mauerstreifen gegründet, um dies deutlich zu machen. Wir nutzen diese Stelle, um unsere Dokumente öffentlich abzulegen.
Unser Forderungspapier aus dem April 2021 und weitere Unterlagen zum Übergang Lessingstraße sowie zu den Übergängen (CVJM Baracke sowie) Rosenthal Christlicher Friedhof finden Sie jeweils unter den Links.
Da finden Sie auch die Pressemitteilung "Ein Gleis aus dem Kaiserreich" anlässlich des Spatenstichs der Heidekrautbahn in Wilhelmsruh am 11. Dezember 2020 sowie Hintergrundinformationen zur Pressemitteilung "Ein Gleis aus dem Kaiserreich".