Was wir Essen ist eine sehr persönliche Sache und Veränderungen fallen hier nicht leicht, dass kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Und von Anderen wollen wir uns hier auch nichts vorschreiben lassen.
Grundsätzlich ist eine pflanzliche, regionale, saisonale Ernährung klimafreundlich. Das Gute ist, auch Ihre Hausärztin wird diese Empfehlung aussprechen. Aber auch das macht es nicht einfacher, sich daran zu halten.
Als eine sehr große Hilfe empfinde ich den "Ernährungskompass" von Bas Kast, weil er umsetzbare Tipps enthält, mit vielen Vorurteilen aufräumt und Menschen zum Experimentieren einlädt, im Rahmen der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Und er verkauft dabei nur seine tolle Arbeit in Form seiner Bücher und keine Diät bzw. Diätprodukte. Und seine Erkenntnisse machen deutlich, klimafreundliche Küche ist lecker, heilt und lässt uns langsamer altern.
Sehr hilfreich ist auch sein Tipp, Mahlzeiten selbst zuzubereiten. Auch aus Klimasicht ist das sinnvoll, weil wir so stückchenweise sensibler für die Produktionswege und ihrer Komplexität werden. Wenn das Essen selbstgemacht fertig auf dem Tisch steht, wissen Sie viel besser, wie gut dessen Klimabilanz ist, weil Sie wissen, wo die Zutaten herkommen, welche Qualität sie haben, wo und unter welchen Bedingungen sie verarbeitet wurden, welche Werkzeuge zum Einsatz kamen, wer sie finanziert hat und welchen Strom Sie benutzt haben. Themen, die auch beim Thema Konsum und bei den intelligenten Produkten eine große Rolle spielen.
An dieser Stelle sei nur darauf hingewiesen, dass beispielsweise Avocados eine gesunde, aber keine klimafreundliche Ernährungslösung sind und wir über den Ernährungskompass hinaus unser Wissen über verfügbare saisonale, regionale Nahrungsmittel in unserer Umgebung ergänzen sollten.
Denn pflanzliche Produkte außerhalb der Saison bzw. aus der ganzen Welt belasten Ihre Klimabilanz im gleichen Maße, wie beispielsweise tierische Produkte. Zwar hat eine Mahlzeit keinen großen Einfluss auf Ihre Gesamtklimabilanz, aber wer eine gute Bilanz anstrebt, sollte diese Aspekte im Auge behalten.
Hilfreich ist es, einen regionalen Produzenten zu haben, der Sie mit dem beliefert, was er gerade hat. Und auch, wenn Sie sich mal etwas Eingeflogenes gönnen oder Käse und Fleisch, dann genießen sie es. Es macht Ihre Klimabilanz nicht gänzlich kaputt. Zielführend ist es, dann auf Bioqualität zu achten, damit bei der Produktion auf die natürlichen Kreisläufe geachtet wird.
Die besten Lösungen werden sie finden, wenn Sie sich mit anderen zusammenschließen und austauschen.